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Guter Schlaf hängt von vielen Faktoren ab

Einer dieser Faktoren ist das Bett. Vor rund 40 Jahren suchte Balthasar Hüsler eine Schlafunterlage, die seine schmerzgeplagte Wirbelsäule optimal stützte. Gefunden hat er nichts. Also konstruierte der Schreiner und Architekt sein eigenes «Nest».



Motiviert durch seine starken Rückenschmerzen beschäftigte sich Balthasar Hüsler vor fast vier Jahrzehnten intensiv mit der Frage, was guten Schlaf ausmacht. Denn verbunden mit seinen körperlichen Beschwerden litt er, wie die meisten Personen mit chronischen Schmerzen, unter Schlafproblemen. Als einen Faktor von vielen erkannte der zweifache Familienvater die Schlafunterlage. Weil kein Bett seinen individuellen Bedürfnissen entsprach, begann der gelernte Schreiner und Architekt ein eigenes System zu entwickeln. Dabei half ihm sein fundiertes Wissen über die Statik, wie sein Sohn Adrian Hüsler weiss: «Die optimale Lagerung eines Körpers, mit stabiler und gut ausgerichteter Wirbelsäule, ist letztlich ebenfalls eine Frage der Statik.» Der heutige Inhaber und Geschäftsführer der HüslerNest AG hatte damals noch nicht viel am Hut mit dem väterlichen Bettenkonzept. Trotzdem erinnert er sich, dass die Idee mit den beiden Lättli-Lagen schnell stand. Einiges länger tüftelte sein Vater hingegen daran, wie er die beiden Lagen übereinander fixieren konnte. Seine Lösung: Die untere Lage wird durch Latexstreifen mit der oberen verbunden, was eine aktive Zusammenarbeit der beiden ermöglicht. Ein Stofftuch hält die Komponenten zusammen. Motiviert durch sein eigenes Leiden konstruierte Balthasar Hüsler sein «Liforma-Federelement» so, dass durch Entfernen einzelner Lättli die Unterlage individuellen Druckpunkten angepasst werden kann. Über das Federelement legte er eine Matratze mit Auflage. Als tragende Konstruktion des Systems entwarf er einen einfachen Rahmen, der in jedes Bettgestell gelegt werden kann.


Störfaktoren Plastik und Metall

Seine eigene Schlafforschung brachte Balthasar Hüsler zur Erkenntnis, dass neben der Konstruktion auch die verwendeten Materialien zentral sind. Für ihn war das Bett eine Ruhestätte, wo Plastik und Stahl nichts zu suchen haben. «Meinem Vater ging es nicht darum, die Welt vor dem Plastikmüll zu retten. Ihm war wichtig, dass sich der Mensch im Bett wohl fühlt und erholen kann», so Adrian Hüsler. Basierend auf dieser Überzeugung wählte Balthasar Hüsler für sein «Nest» nur hautfreundliche, natürliche Materialien, die eine klimaregulierende Eigenschaft aufweisen: Holz, Schafschurwolle und Natur latex. Alles nachwachsendeRohstoffe, die einfach zum Entsorgen sind. Trotz Generationswechsel im Jahr 2001 folgt die Hüsler Nest AG noch heute der Philosophie ihres Gründers. Einziges Zugeständnis an den Markt: Es werden auch Einlegerahmen mit Motor angeboten. Dies widerspricht zwar dem Grundsatz des Natürlichen, stellt jedoch ein wachsendes Kundenbedürfnis dar. Das Bettsystem wurde also von einem Mann entwickelt, der sich intensiv mit dem Thema Schlaf auseinandergesetzt und selber unter Rückenschmerzen gelitten hat. Garantiert ein «Hüsler Nest» also erholsamen Schlaf? «Nein», antwortet Adrian Hüsler bestimmt. Er verspreche niemandem, dass dessen Beschwerden mit einem «Hüsler Nest» verschwinden würden. Guter Schlaf hänge von vielen Faktoren ab: «Wenn man Sorgen hat, nützt das beste Bettnichts, man schläft trotzdem schlecht», betont er – räumt aber ein, dass sich durch die richtige Lagerung Schmerzen verringern oder sie gar verschwinden können. Wie bei seinem Vater: «Heute ist er 87 Jahre alt und trotz Hüftproblemen fit wie ein Turnschuh», freut sich Adrian Hüsler und fügt schmunzelnd an: «Schlecht kann das Bettsystem wohl doch nicht sein.»



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